
Lieber Delfor, was hat dich dazu bewegt, Priester zu werden – und wie hat sich deine Berufung im Laufe der Jahre verändert?
Ich habe schon immer die besondere Eigenschaft unserer Kongregation des Göttlichen Wortes geschätzt – die Mission. Mission verstanden als Gesandtsein, um zu helfen und zu begleiten mit dem, was ich bin – mit meinen Stärken und Schwächen. Ich kann nicht sagen, dass sich dieses Verlangen verändert hat, vielmehr ist es in einer neuen Kultur mit neuen Perspektiven und Realitäten gereift. Die Sendung ist immer präsent.
Wie hast du die bisherige Aufgabe im Seelsorgeraum Dornbirn erlebt?
Ich habe versucht, mit den Gemeinden, den Menschen und Gruppen meinen Glauben und meine Art, ihn zu leben, zu teilen. Ich wollte Menschen kennenlernen und mich in eine neue Kultur und eine neue Weise des Glaubens einleben. Es war eine Zeit des Kennenlernens, des Lernens, des Begleitens und des Mich-begleiten-Lassens.
Ich hatte die Gnade, Teil eines Teams zu sein, das eine weite und offene Sicht auf den Glauben hatte. Ich konnte mit ihnen arbeiten und viel lernen. Es waren wunderbare erste Jahre.
Was hat dich dazu bewogen, in ein neues Aufgabengebiet innerhalb der Kirche zu wechseln?
Ich glaube, was mich motiviert, ist die Herausforderung, etwas Neues zu beginnen. Der Bedarf der Diözese hat mir diese neue pastorale Aufgabe eröffnet – und darin sehe ich eine Chance. Eine Chance, etwas Neues kennenzulernen und zu beginnen – persönlich, aber auch als Mitglied einer Ordensgemeinschaft, die zum Verkünden des Wortes gesandt ist, auch außerhalb traditioneller Strukturen.
Was wirst du aus deiner bisherigen Tätigkeit besonders in Erinnerung behalten?
Dazu erinnere ich mich an ein Zitat von Bischof Pedro Casaldáliga:
„Am Ende des Weges wird man mich fragen: Hast du gelebt? Hast du geliebt? Und ich werde, ohne etwas zu sagen, das Herz auftun, voll von Namen.“
Was man in Erinnerung trägt, was man vielleicht vermissen wird, sind die Gesichter, die Menschen, die Geschichten, die ich begleiten durfte. Menschen, die mir erlaubt haben, an der Intimität ihres Zuhauses und ihres Lebens teilzuhaben.
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